Praktikumsbericht und Procrastination

Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, diese Woche die Rohfassung meines Praktikumsberichts fertig zu bekommen. Da es aber nicht so aussieht, als ob ich das auch schaffen würde, möchte ich mich daher einem damit sehr eng verbundenen Thema widmen:

Procrastination

vom Merriam-Webster-Dictionary definiert als „to put off intentionally the doing of something that should be done„.

Wem diese Erklärung nicht reicht, hier sind zwei kleine Filme, die in das Thema einführen:
Tales of mere existance: Procrastination
The Show with Ze Frank: How to procrastinate
Und hier das ganze noch einmal grafisch dargestellt:
MillionDollarYear: Procrastination-Flow-Chart

In der deutschsprachigen Literatur wird „Procrastination“ auch oft als „Aufschieberitis“ bezeichnet. Ein grauenhaftes Wort, wie ich finde. Die eingedeutschte Version „Prokrastination“ ist zwar etwas besser, dennoch bevorzuge ich den englischen Term, dessen erste Erwähnung übrigens ins Jahr 1548 zurück reicht.

Das Lustige an Procrastination ist, dass man damit ab einen gewissen Punkt auf eine reflexive Metaebene abdriftet. Das heißt, man bemerkt, dass man eigentlich ganz andere Sachen tut, als man tun sollte und erkennt dieses auch als Procrastination, doch anstatt mit der Sache anzufangen, die man tut sollte, fängt man an über Procrastination zu lesen oder zu schreiben. Drei mal dürft ihr raten, was ich hier gerade mache. (Wow, ist das jetzt schon wieder Meta-Meta-Procrastination?) In der Social-Community 43Things, bei der sich Nutzer gegenseitig helfen Ziele zu erreichen, ist „stop procrastinating“ das zweithäufigste Ziel nach „lose weight“. Ironischerweise findet man in den Kommentaren des öfteren so Sätze wie „I am actually procrastination as I write this.“

Nun muss die Tatsache, dass man eine Sache vor sich her schiebt noch lange nicht heißen, dass man seine Zeit nur verschwendet. Procrastination kann sogar eine sehr produktive Sache sein. Das ganze heißt dann auch Productive Procrastination oder auch Structured Procrastination. Das bedeutet, dass man anstelle etwas wirklich Wichtigem, was man eigentlich tun sollte, viele andere Dinge erledigt, die auch getan werden sollten, aber halt nicht so dringend sind, wie die erste wichtige Sache. Nicht umsonst sagt man, dass die Wohnung eines Studenten selten sauberer ist, als in der Prüfungszeit.

Ich hoffe das reicht als kleiner Einblick in das Thema Procrastination. Ich werde mich nun wieder produktiveren Dingen widmen, als diesen Artikel zu schreiben. Ich werde sicher gleich anfangen mit meinem Praktikumsbericht, aber vorher will ich als Vorbereitung nur noch diese beiden Artikel lesen:
Academic Productivity: How to complete your PhD (or any large project)
Study Hacks: How to Schedule Your Writing Like a Professional Writer

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3 Antworten zu Praktikumsbericht und Procrastination

  1. S. sagt:

    Hihi. Sehr gute Erklärung. Ich glaube, diesen Eintrag muss ich speichern und immer dann hervorholen, wenn ich mal wieder mit D. am chatten und „therapiern“ bin obwohl ich doch soooo viele andere Dinge machen müsste. Freu mich schon darauf, deine Liebste und dich morgen abend kennenlernen zu dürfen, nachdem besagter D schon sehr viel über euch erzählt hat 😉 bis dahin

  2. D. sagt:

    das klingt als wäre ich hier der einzige, der Therapie braucht *gg*

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