Rückblick: Wie ich an meinem Praktikumsplatz gekommen bin

Ich blogge hier nun schon eine ganze Weile, über mein Praktikum und mein Leben in Schweden, aber ich habe bisher noch nicht erzählt, ich ich überhaupt an dieses Praktikum gekommen bin, bzw. wieso ich ausgerechnet nach Schweden wollte (auch eine häufig gestellte Frage) und wieso ausgerechnet im Winter (fast genau so häufig gestellt).

Nun, einer der Gründe weswegen ich mich für mein Studium entschieden habe, war das Auslandspraktikum im 5. Semester. Ich habe gedanklich mit verschiedenen Optionen gespielt, aber ziemlich schnell kristallisierte sich Schweden heraus. Ich war bereits als Kind einige Male in Schweden, da es eine Zeit lang das Lieblingsurlaubsland meiner Eltern war und so weit ich mich erinnern konnte, war es ein schönes Land mit netten Leuten. Darüber hinaus viel erfüllte es noch andere Anforderungen, die mir wichtig waren, wie z.B. das Englisch nicht die Hauptsprache ist, ich aber mich zur Not in Englisch verständigen kann. Da ich bereits ein Austauschjahr in den USA verbracht habe, wollte ich mich nun einer anderen Sprache widmen und die Tatsache, dass sich Schwedisch und Deutsch sehr ähnlich sind war auch sehr verlockend.
Unsere Professorin, die auch Praktikumsbeauftragte ist, hat uns nahe gelegt, bereits sehr früh zu suchen. Sie schlug vor bereits im Januar/Februar anzufangen. Ich machte mir nicht viel daraus, da ich zu dem Zeitpunkt die Entscheidung für Schweden bereits gefällt hatte und als EU-Land war mir klar, dass ich mich nicht mit Angelegenheiten wie Visa und Arbeitserlaubnis herumschlagen muss (noch ein Vorteil). Also schob ich die eigentliche Suche hinaus. Das 4. Semester neigte sich langsam dem Ende und diverse Studienprojekte hatten Vorrang gegenüber der Suche. Langsam finden einige Leute in meinem Umfeld an mir zu prophezeien, dass ich nicht mehr rechtzeitig einen Praktikumsplatz finden wurde. Als ich mich Anfang August dann doch entschied auf die Suche zu gehen, hatte ich ebenfalls bereits leichte Zweifel. Ich ging auf die Jobbörsen monster.se und stepstone.se und suchte nach Firmen, die Stellen ausgeschrieben haben, welche in ihrer Beschreibung etwa dem entsprachen, was ich machen wollte. Ich wollte mich auf keine dieser Stellen bewerben, aber ich dachte mir, dass eine Firma die sowieso Leute einstellt auch nichts gegen einen zusätzlichen Praktikanten haben wird. Ich fand insgesamt 17 Firmen, die meinen Vorstellungen entsprachen und ordnete sie nach Priorität.
Ein Problem mit einem Praktikum in Schweden war jedoch, dass es hier ein Gesetzt gibt, welches nicht oder niedrig bezahlte Praktika verbietet, um die „Generation Praktikum“ loszuwerden. Daher haben mich mehrere Leute, die sich mit Schweden gut auskennen, gewarnt, dass es durchaus schwierig werden kann, etwas zu finden. Um erst einmal heraus zu finden, ob ich überhaupt ein Praktikum bei diesen Firmen machen kann, begann ich die Top 5 meiner Liste anzurufen und zu fragen, ob sie überhaupt Praktikanten nehmen. Zu meiner Überraschung sagten alle 5 „ja“. In 3 der Telefonate habe ich mit Sekretärinnen gesprochen, die mir auch gesagt haben, an wen ich meine Bewerbungsunterlagen schicken sollte. In den beiden anderen Fällen hatte ich den Chef persönlich ab Apparat, so auch bei der Nr. 1 auf meiner Liste – JAlbum (kein Grund hier unnötig Spannung zu erzeugen, da ihr alle ja wisst, wie das ganze ausging). In dem Telefonat mit meinem jetzigen Chef (er heißt auch David, ich denke der gemeinsamer Name hat uns ebenfalls verbunden) stellte sich schnell heraus, dass wir ziemlich gleiche Vorstellungen von den Möglichkeiten meiner Arbeit dort hatten. Er klang sehr begeistert und bat mich, meine Bewerbungsunterlagen zu schicken. Da er so optimistisch klang, wollte ich eigentlich nicht noch weitere Bewerbungen schreiben, habe mich aber aus Sicherheitsgründen dafür entschieden, zumindest den Top 3 zu schreiben. Nach einigen Tagen kam dann auch die Zusage von JAlbum und von da an dauerte es noch etwas über eine Woche, bis alle Kleinigkeiten geklärt und der Vertrag unterschieben war. Firma Nummer 2 hat mir übrigens zurück geschrieben, dass sie z.Z. keine Kapazitäten für einen Praktikanten haben, mich aber gerne an ihr Amsterdamer Büro empfehlen könnten, was ich dankend ablehnte. Firma Nummer 3, wo ich ebenfalls den Chef persönlich gesprochen habe und der auch sehr begeistert klang, hat sich nicht mehr gemeldet, was mir aber zu diesem Zeitpunkt auch egal war.

Ich denke, das sollte alle Fragen beantworten, wieso nun bei JAlbum arbeite. Ach so, wieso im Winter? Nun, mein 5. Semester ist halt mein Wintersemester und da mir Kälte nichts ausmacht, wollte ich nicht mein Studium um ein Semester verlängern, nur um im Sommer hier sein zu können. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich nicht das letzte Mal hier in Schweden bin.

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